Die Werke und Briefe von Kleist
Christoph Martin Wieland fand ihn zuerst ja etwas geheimnisvoll und rätselhaft, aber dann, Anfang 1803, als er Kleist sechs Wochen lang auf seinem Gut in Oßmannstedt Gastrecht gewährte und nach langem, inständigem Bitten endlich dazu brachte, ein paar Szenen aus seinem Stück »Robert Guiskard« zu lesen, war alle Zurückhaltung auf der Stelle verflogen. »Von diesem Augenblicke an«, schrieb er im April 1804 nach Mainz, »war es bei mir entschieden, Kleist sei dazu geboren, die große Lücke in unserer dermaligen Literatur auszufüllen, die … selbst von Goethe und Schiller noch nicht ausgefüllt worden ist …« Er war damals einer der wenigen, der das dramatische Genie Heinrich von Kleists erkannte, ihn ermunterte und ihn am 24. Februar 1803 auch begeistert seinem Verleger Göschen empfahl: »Ich zweifle keinen Augenblick, Er wird Sie und Sie werden Ihn eben sobald lieb gewinnen als dies der Fall zwischen Ihm und mir war.«
Bei Carl Han...
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