Kein Ende der Biopiraterie in Sicht

Biodiversitätskonferenz: Michael Frein über geraubte Ressourcen und vertriebene Indígenas

Michael Frein ist Mitarbeiter der Arbeitsstelle Handel und Umwelt des Evangelischen Entwicklungsdienstes EED in Bonn. Er begleitet die aktuellen Verhandlungen auf der Biodiversitätskonferenz im japanischen Nagoya, insbesondere zu den Themen Biopiraterie und gerechte Ressourcenverteilung. Mit ihm sprach für ND Andreas Behn.

ND: Herr Frein, es fehlen noch drei Tage bis zum Ende der 10. Vertragsstaatenkonferenz über Biologische Vielfalt in Nagoya. Bislang sind kaum greifbare Ergebnisse erreicht worden, es wird ein Scheitern der Verhandlungen ähnlich wie bei der UN-Klimakonferenz im vergangenen Dezember befürchtet. Insbesondere bei der Formulierung eines rechtlich verbindlichen Protokolls bezüglich des Zugangs zu und der Aufteilung von Gewinnen aus genetischen Ressourcen (ABS) geht es nicht voran. Worin liegt das Problem, einen rechtlichen Rahmen zur Unterbindung von Biopiraterie herzustellen?
Frein: Das Protokoll zur Biopiraterie wird bereits seit fünf Jahren intensiv debattiert, aber erst seit diesem Frühjahr gibt es einen Text, auf dessen Grundlage ernsthaft verhandelt werden kann. Deswegen ist die Zeit jetzt einfach knapp. Inhaltlich gibt es eine ganze Reihe von Problemen, im Kern geht es um Folgendes: Die Industrieländer wollen die genetischen Ressource...


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