Am Anfang ging es um den Bahnhof
Resist-Bräu im Sonderzug: Stuttgart-21-Gegner besuchen Berlin
Seit Monaten stellt der Widerstand gegen einen Tiefbahnhof in der Schwabenmetropole gewohnte Klischees vom biederen Südwesten in Frage. Die Bahnhofskritiker verstehen sich längst auch als allgemeine Demokratiebewegung.
Es ist noch nicht halb zehn an diesem Montagmorgen, doch im Stuttgarter Schlossgarten fliegen die Emotionen schon wieder hoch. Zumindest bei dem schätzungsweise 60-jährigen, lodenbemäntelten Herrn, der seinen Jagdhund spazieren führt. Zwar nicht dort im Park, der seit dem Polizeieinsatz am »schwarzen Donnerstag«, wie man in Stuttgart inzwischen sagt, bekannt geworden ist. Aber irgendwie scheint der aufgeregte Disput zwischen dem Spaziergänger und einem Streifenpolizisten in Verbindung mit diesen Ereignissen zu stehen. Rasch bildet sich eine kleine Traube um die beiden, und als der Lodenmantelträger sich abrupt wegdreht, sind noch in einiger Entfernung Wortfetzen wie »Dienstaufsichtsbeschwerde« deutlich zu vernehmen.
Ein Zustand permanenter UnruheSchon seit Monaten befindet sich die gemeinhin als wohlhabend, bedächtig und vor allem ziemlich öde verschriene Schwabenmetropole in einem Zustand permanenter Aufregung. So auch in den vergang...
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