Das Fähnlein des Butoh
Im Dock 11 feiert das Ten Pen Chii art labor 15 Jahre Bestehen
Angefangen in Berlin hat alles 1987, als die Tänzerin Minako Seki und der Mime Raimund Dischner das tatoeba – Théâtre Danse Grotesque gründeten. Sie beriefen sich dabei auf einen Tanzstil der Extreme, wie er seit Ende der 1950er in Japan praktiziert wurde: als Antwort auf das Trauma Hiroshima und den heimischen Werteverlust, der sich in einer zunehmenden Amerikanisierung japanischen Lebens ausdrückte.
Der Protest jener Avantgardisten richtete sich auch gegen die Grenzen des eigenen Körpers. Was sie mitzuteilen suchten, war nicht nur bislang Ungesagtes aus den Untiefen der menschlichen Seele; ebenso fahndeten sie nach neuen, teils rigiden Gestaltungsmitteln, beriefen sich dabei auf die Pioniere des deutschen Ausdruckstanzes, besannen sich gleichsam auf japanische Tradition in Denken und Fühlen. Butoh, jener Tanz der Ekstase, des Schmerzes, der Rebellion selbst gegen den Tod, machte bald international Furore. Berlin wurde auf knapp...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.