Was darf der Artenschwund kosten?

Die Teilnehmer des UN-Biodiversitätsgipfels in Nagoya geben sich umweltbewusst / Ergebnisse lassen auf sich warten

  • Andreas Behn, Nagoya
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Nationale Interessen von Regierungen und das Desinteresse der Öffentlichkeit erschweren Fortschritte beim Schutz der biologischen Vielfalt.

Eine bedrohte Froschart in Guyana
Eine bedrohte Froschart in Guyana

In den Toiletten des Kongresszentrums von Nagoya gibt es keine Vorrichtung zum Trocknen der Hände. Auch die Trinkwasserspender in dem modernen Gebäudekomplex bieten keine Plastikbecher an. Stattdessen werden bei der Einschreibung Handtücher und Thermobecher ausgegeben – um der Umwelt willen. Auf diese Weise sollen sich die Teilnehmer der 10. Konferenz der Vertragsstaaten der UN-Konvention über Biologische Vielfalt (COP10) der Wegwerfmentalität verweigern.

Die Doppelmoral der Gastgeber

Auch sonst steht die drittgrößte Stadt Japans ganz im Zeichen der Artenvielfalt. Mit Stolz zeigen die Gastgeber der Konferenz ihre Erfolge im Umweltschutz, High-Tech-Lösungen werden gepriesen. Dass der viel kritisierte Walfang Japans oder der geplante Bau eines Atomkraftwerks am Rand eines Bioreservats nahe Hiroshima nicht erwähnt werden, ist nicht weiter ungewöhnlich. Viele Länder sehen sich als Vorreiter in Sachen Umweltpolitik, doch in der Praxis...


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