Und Reimann ist sicher verwahrt

Das »letzte Mittel des Strafrechts« gilt für mehr Menschen als gedacht

  • Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Straftätern sitzen rund 500 Menschen in deutschen Haftanstalten in Sicherungsverwahrung. Heute beschäftigt sich der Bundestag zum ersten Mal mit der Reform dieser »Maßregel«. ND erzählt die Geschichte eines Mannes, um den es dabei auch geht.

Niemand kennt Dieter Reimann*. Aber von ihm ist derzeit oft die Rede. Er ist gemeint, wenn es um die besonders gefährlichen Straftäter geht, vor denen die Allgemeinheit geschützt werden müsse. Er sitzt in einem bayerischen Hochsicherheitsgefängnis in SV, Sicherungsverwahrung. Und wer dort sitzt, soll besser auch dort bleiben, ist sich die Allgemeinheit sicher. Eine härtere Strafe gibt es in Deutschland nicht. Hinter Gittern ist der Mann nicht für begangene Taten – für die hat er schon gesessen –, sondern für Taten, die er in Freiheit noch begehen könnte.

Umgebracht hat der Augsburger niemanden. Auch nicht geschlagen oder mit einer Waffe bedroht. Es glaubt auch niemand, dass er so etwas tun würde. Gefährlich ist Reimann für Bankkonten, nicht für Menschenleben: Er ist ein Einbrecher, der in seinem Leben unzählige fremde Türen und Tresore geöffnet hat, so ähnlich wie Egon Olsen, über den sich Generationen von Fernsehzuschauern...


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