Anhaltend nachhaltig

Costa Rica setzt seit den 1980ern auf regenerative Energien und will bis 2021 kohlendioxidneutral sein

Der Geruch nach faulen Eiern hängt schwer in der Luft. Immer dann, wenn eine kleine Wolke aus dem nahen Krater des Miravalles aufsteigt, trägt der Wind den beißenden Geruch nach Schwefel mit sich. Ingenieur Sergio Zúñiga Castro nimmt den Gestank kaum mehr wahr. Lächelnd steht er am Eingang zum Kraftwerk Miravalles, deutet auf den nahen Vulkan, der von einigen Schäfchenwolken umgeben majestätisch in der Sonne liegt, und weist dann den Weg zur zentralen Kraftwerkshalle. Dort sind zwei 55 Megawatt-Generatoren untergebracht, deren dumpfes Surren schon im Treppenhaus zu hören ist. Die stählernen, beige lackierten Ungetüme sind das Herz der 166 Megawatt leistenden Anlage. Der Geologe arbeitet für das nationale Elektrizitätsunternehmen ICE, welches den Kraftwerkskomplex im Norden Costa Ricas betreibt. Hier wird aus Erdwärme Strom gewonnen.

Kein lateinamerikanisches Land hat so frühzeitig auf alternative Energie gesetzt wie Costa Rica. 99 Proz...


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