Alexanders Lösung – Schwert oder Verstand?
Bundesnachrichtendienst betrieb in Berlin Afghanistan-Aufklärung und suchte Wege zur Konfliktlösung am Hindukusch
Handys aus, keine Bild- und Tonaufzeichnungen, Interviews nur nach Anfrage an die Symposiumsleitung – der Bundesnachrichtendienst (BND) betrieb am Donnerstag in Berlin Aufklärung. Das ist sein Auftrag, mag man einwerfen, doch das vom BND organisierte Symposium war anderer Natur. Die Spitzen des deutschen Auslandsgeheimdienstes – und mit ihm Kollegen aus zahlreichen anderen Staaten – wollten von Experten wissen, wie man den Gordischen Knoten, der sich in der Region um Afghanistan und Pakistan gebildet hat, zerschlagen kann. Ein Überblick von René Heilig.
Vor gut 2300 Jahren, so erinnerte BND-Präsident Ernst Uhrlau zu Beginn des Symposiums, »ist schon einmal eine europäische Interventionstruppe in Afghanistan unterwegs gewesen ... Auch damals stießen die Europäer auf Widerstand.« Gemeint ist Alexander der Große, der 329 vor Christi in Baktrien einfiel. »Das ist ungefähr da, wo heute die Bundeswehr operiert.« Um die Baktrier gefügig zu machen, wählte Alexander eine besondere Form, die heutzutage nichts mehr bringen würde: Er heiratete eine Fürstentochter.
Keine Lösung für Afghanistan. Diese Ansicht hat sich herumgesprochen. Nach zehn Jahren Krieg. Der BND, der sich bemüht, den Entscheidungsträgern »frühzeitig belastbare Informationen bereitzustellen« und dafür »erhebliche Kräfte mobilisiert und Ressourcen einsetzt«, wollte nun seinerseits von den Entscheidungsträgern wissen, wie sie gedenken, den Gordischen Knoten zu lösen. Sprüche wie »Übergabe in Verantwortung« mögen für Pressemitteilu...
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