Gangsterstück oder Justizskandal?

Seit gestern steht der Vorsitzende des Frauenhilfevereins Hatun & Can wegen Betrugs vor Gericht

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am 7. Februar 2005 wurde in Berlin die Deutschkurdin Hatun Sürücü von ihrem jüngsten Bruder auf offener Straße erschossen. Die Begriffe Ehrenmord und Zwangsheirat erschütterten das Land. Die Familie, das brachte der Prozess gegen den Mörder ans Tageslicht, konnte es nicht ertragen, dass die junge Frau ein selbstbestimmtes Leben führte, das Kopftuch ablegte, sich von ihrem zwangsverheirateten kurdischen Mann scheiden ließ und eine Berufsausbildung absolvierte.

Eineinhalb Jahre später gründete sich in aller Stille der Frauenhilfeverein Hatun & Can, benannt nach der Ermordeten und ihrem Sohn Can, der Frauen in einer ähnlichen Situation Beistand geben will.

Seit gestern nun steht der Vorsitzende des Vereins, der 41-jährige Udo K., der sich in der Öffentlichkeit Andreas Becker nannte, wegen Betrugs und Urkundenfälschung vor Gericht. K., ein kleiner, dicklicher, unscheinbarer Mann – ein Strickjackentyp mit dicker Brille, keine schi...


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