Atomkraft für die nächsten 100 Jahre

In Frankreich ist an einen Ausstieg aus der Kernkraft derzeit kaum zu denken – im Gegenteil

  • Susanne Götze, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Während man sich in Deutschland erbittert um einige Jahre Laufzeitverlängerung streitet, rüstet Frankreich in aller Ruhe für die Atomkraft im 21. Jahrhundert – an einen Ausstieg denkt dort niemand.

Landesweit 58 Atomkraftwerke gibt es in Frankreich. Kaum jemand stört sich daran. »Die französische Atomkraft hatte von Anfang an nichts mit Demokratie zu tun«, erklärt Jean Pierre Minne vom Anti-Atom-Netzwerk »Sortir du nucléaire«. Es sind allein die mittlerweile privaten Energieversorger, allen voran die Électricité de France (EDF), und die staatlichen Sicherheitsbehörden, die sich einen Kopf darum machen, wie lange die Meiler noch laufen sollen.

Anders als in Deutschland, wo die »Haltbarkeit« der AKW auf 30 Jahre datiert wurde, werden in Frankreich alle zehn Jahre weitere Genehmigungen vergeben. In beiden Ländern stellt sich nun nach 30 Jahren Atomkraft die Frage, wie es grundsätzlich weitergehen soll – in Frankreich jedoch ohne großes öffentliches Tamtam.

Die staatliche Autorité de Sûreté nucléaire (ASN) prüft derzeit jedes einzelne französische AKW darauf, wie lange es noch Strom liefern kann. Das dauert. Bis 2016 soll die P...


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