Vorsitzender eines geschwächten Verbandes
Norbert Röttgen rückt an die Spitze der nordrhein-westfälischen CDU
Die Mitgliederbefragung gewonnen, die Parteitagsabstimmung nurmehr eine Formsache: Norbert Röttgen wird Chef der CDU in Nordrhein-Westfalen. Doch seine bundespolitische Position stärkt der Bundesumweltminister damit nicht wirklich.
Bundespolitisch war Norbert Röttgen zuletzt ziemlich abgemeldet: Als die Bundeskanzlerin zusammen mit den großen vier Energiekonzernen die Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke aushandelte, saß der ressortverantwortliche Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nicht mit am Tisch. Röttgen, als »Muttis Klügster« geltend, hatte für eine moderatere Verlängerung plädiert. Vergeblich. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Kompromiss erst als »verfassungswidrig« zu bezeichnen und dann zu verteidigen. Wirklicher Einfluss schaut anders aus.
Nun wird Röttgen höchstwahrscheinlich Vorsitzender des größten und mächtigsten CDU-Landesverbandes. In einer Mitgliederbefragung setzte er sich gegen seinen Konkurrenten Armin Laschet durch. Röttgen erhielt 54,8 Prozent, der ehemalige NRW-Integrationsminister Laschet 45,2 Prozent der Stimmen. Immerhin 40 Prozent der rund 160 000 CDU-Mitglieder in NRW nahmen an der Basis-Absti...
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