»Ich habe durchaus Wut im Ranzen«
Nina Kunzendorf, das neue Gesicht beim »Tatort«, über den Hang zum Dramatischen im TV
Eigentlich will Nina Kunzendorf weniger tragische Rollen spielen. Als Nachfolgerin von Andrea Sawatzki als Kommissarin beim »Tatort« des Hessischen Rundfunks wird sie darum allerdings nicht herumkommen. Im ARD-Krimi »In aller Stille« gibt sie heute Abend abseits der erfolgreichen ARD-Krimi-Serie ihr TV-Debüt als Kommissarin. Der TV-Film hat ein brisantes Thema zum Gegenstand: Kindesmisshandlung. Mit der 39-jährigen Schauspielerin sprach Jan Freitag.
ND: Ihre Kommissarin im ARD-Film »In aller Stille« ermittelt in einem Missbrauchsfall. Bleibt das Thema Kindesmisshandlung nicht doch populistisch, so oft wie es filmisch ausgewalzt wird, obwohl in der Kriminalstatistik die Zahl der Fälle seit Langem auf kaum messbare Anteile schrumpft?
Kunzendorf: Diese Frage ist mir im Vorfeld oft begegnet. Aber populistisch ist doch immer nur die Erzählweise, nicht die Darstellung an sich. Unser Film funktioniert ja anders als ein »Bild«-Artikel, in dem es um bloße Wirkung geht; er geht tiefer. Etwa in die Richtung, hinzusehen und das Maul aufzumachen, wenn man was in seinem Umfeld bemerkt. Das finde ich nicht populistisch, sondern notwendig.
Hat sich Ihr Blick verändert, als Sie vor fünf Jahren erstmals Mutter geworden sind?
Total! Seither rührt mich alles, was mit Kindern zu tun hat, mehr an. Nun bin ich ein sehr stabiler Mensch in einem gut funktionierenden Familiengefüge. Aber selbst da erlebt m...
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