Gesundes Netzwerk
Rückblick auf drei Jahre Masterplan in Berlin und Brandenburg
Zur länderübergreifenden Momentaufnahme der Gesundheitswirtschaft trafen sich Berlin und Brandenburg am Mittwoch. Im Jahr 2007 riefen die beiden Länder den »Masterplan Gesundheitsregion Berlin und Brandenburg« ins Leben – zu Gespräch und Rückblick nach drei Jahren hatte die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen am Mittwoch geladen.
Berlins Wirtschaftssenator, Harald Wolf, Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (beide LINKE) sowie Uwe Bindseil, Manager des im Juni gegründeten Clusters Gesundheitswirtschaft, und der Sprecher des Clusters, Günter Stock, wollten Antworten geben. Antworten auf Fragen wie »Was wurde in den vergangenen drei Jahren erreicht?« und »Welche Meilensteine wurden gesetzt?«.
»Von 1996 bis 2009 ist die Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft um 29,5 Prozent gewachsen. Damit ist die Gesundheitswirtschaft fast drei Mal so stark gewachsen wie die gesamte Wirtschaft der Hauptstadtregion im selben Zeitraum, die um 11,1 Prozent zulegen konnte«, sagte Wolf und betonte, auch im Krisenjahr habe die Gesundheitswirtschaft expandieren können. Dies sei auch ein Erfolg der gemeinsamen Initiative von Berlin und Brandenburg, sich als »Gesundheitshauptstadt« zu etablieren.
Auch Ministerin Tack verwies auf den »Entwicklungsmotor für das Land Brandenburg«. Rund 110 000 Arbeitnehmer seien in Brandenburgs Gesundheitswirtschaft tätig, die 5,2 Milliarden Umsatz erwirtschafte. »Dass Gesundheit kein reiner Kostenfaktor, sondern einer der wichtigsten Wirtschaftszweige unserer Region ist, konnten wir in der Umsetzung des Masterplans in den letzten drei Jahren unter Beweis stellen«, fasste Stock zusammen. In der regionalen Gesundheitswirtschaft sind insgesamt rund 350 000 Menschen beschäftigt, die knapp 14 Milliarden Euro erwirtschaften.
Die Vielzahl von Netzwerkstrukturen in der Hauptstadtregion stehe insbesondere für Innovation und Exzellenz, sagte Clustermanager Bindseil. »Für die Realisierung der im Masterplan festgelegten Ziele benötigt der Cluster auch weiter die Unterstützung der Politik und die Mitarbeit der Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Versorgung«, betonte Stock.
Auch international wird die Region als Gesundheitsstandort immer bekannter. Es gebe mehrere Vertragsabschlüsse mit Dienstleistern im arabischen Raum. Wolf betonte, dass es dabei jedoch nicht um den Import von Patienten, sondern vielmehr um den Export von Know-how ging.
Eine Bilanz oder Evaluierung des bisher Erreichten gab es am Mittwoch nicht. »Als wir das Cluster gebildet haben, ahnten wir nur, dass wir eine gute Gesundheitsregion sind, wir wussten es aber nicht«, brachte Günter Stock die Momentaufnahme auf den Punkt. Vielleicht sei das Wort Masterplan irreführend. Schließlich sei der Plan vielmehr ein Netzwerk, das Institutionen und Menschen zusammenbringen soll, die sonst nicht zusammenkommen würden.
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