Leben am Kraterrand

Im thüringischen Schmalkalden wird der jüngste Erdfall die Menschen noch lange beschäftigen

  • Annett Gehler und Oliver Hollenstein, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im thüringischen Schmalkalden ist gestern mit der Verfüllung des Erdlochs begonnen worden. Lastwagen brachten am Morgen die ersten von mehr als 2000 Lkw-Ladungen Kies zur Unglücksstelle, wo dieser von einem Spezialbagger in den rund 20 Meter tiefen Krater gefüllt wird. Die Verfüllung könnte in zehn Tagen abgeschlossen sein. Derweil bangen Bürger weiter um ihre Häuser.

Schmalkalden. Schmucke Eigenheime und Reihenhäuser mit gepflegten Vorgärten schmiegen sich an den Hang im Thüringer Wald. An dem gutbürgerlichen Wohnviertel in Schmalkalden ist auf den ersten Blick wenig Ungewöhnliches auszumachen.

Doch Presslufthämmer und Baulärm zerschneiden die herbstliche Idylle. Lastwagen quälen sich durch die engen Straßen den Berg hinauf. Seit sich in dem Fachwerkstädtchen in der Nacht zu Montag die Erde auftat und einen riesigen, kreisrunden Krater hinterließ, hat sich für die Menschen am Hang viel geändert. Einige bangen um ihr Hab und Gut.

»Das ist für uns alle eine Ausnahmesituation«, sagt Bürgermeister Thomas Kaminski zur Lage in seiner Gemeinde. Mit der Wunde, die am unteren Ende des Hangs klafft, wurde einigen Familien buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen. Fünf Häuser am Rand des metertiefen Abgrunds wurden geräumt. Ob ihre Bewohner jemals wieder zurückkehren können, vermag derzeit niemand zu...


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