- Politik
- Fokus: Anti-Castor-Proteste
Die Quartiermeisterin
Christina Schuster organisiert Schlafplätze für die Castor-Gegner
Die vielen Castor-Gegner, die von auswärts zu den Protesten anreisen, müssen irgendwo auch schlafen. Seit Wochen verbringt Christina Schuster den größten Teil ihrer Zeit damit, für sie eine geeignete Bleibe zu finden – die Nachfrage ist groß, das Angebot aber auch.
Die Frau, die 1137 private Schlafplätze an Castor-Gegner vermittelt hat, hat ihr eigenes Bett schon länger nicht gesehen. Stunde um Stunde saß Christina Schuster in den vergangenen Wochen in ihrem kastanienbraunen Bauwagen auf einer Matraze am Boden, alles was sie brauchte in Reichweite: Thermoskanne, loser Tabak, Computer und Telefon. Den Hörer am Ohr, tippt sie die Angebote von Wendländern in den Rechner, erfasst Nachfragen von Auswärtigen. Das war ein »irrer Ansturm«, sagt sie.
Die 51-Jährige ist in Prisser zu Hause, ein kleines Dorf kurz vor Dannenberg, neben dem Bauwagen gehört noch ein Bauernhaus zu ihrem Hof. Aber am liebsten sitzt sie im Wagen am offenen Fenster vor dem Computer – ein Vermittlungsbüro mitten im Wildkräutergarten. Noch am Donnerstagabend hat Schuster alle Hände voll zu tun. Viele melden sich auf den letzten Drücker und dann schaut sie ihre Listen durch, wer zusammenpassen könnte. »Ich gehe da nicht nur nach...
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