Lateinamerika als Rohstofflieferant

Entwicklungsminister Dirk Niebel setzt sich vor allem für deutsche Wirtschaftsinteressen ein

  • Gerhard Dilger, Porto Alegre
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Ansichten über die am Wochenende zu Ende gegangene Südamerikareise von Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sind geteilt. Während Niebel selbst, in einem Interview mit der Deutschen Welle, eine »positive Bilanz« zieht, kommt das Internetportal amerika21 zur entgegengesetzten Schlussfolgerung.

Für nicht wenige klingt die Aussage von Dirk Niebel wie eine Drohung: »Ich denke, wir sollten uns mehr um diesen Kontinent kümmern.« Denn die Bundesregierung sieht Lateinamerika vor allem als wichtigen Investitionsstandort und Rohstofflieferanten, wie auch auf dem Kurztrip von Niebels Parteifreund und Außenminister Guido Westerwelle durch Chile, Argentinien und Brasilien im März deutlich geworden war.

In Bolivien mahnte Niebel gegenüber Präsident Evo Morales Rechtssicherheit für ausländische Investoren an. Dort befürchtet er eine »Spirale nach unten«, weil angeblich »die staatlichen Betriebe private abschrecken« und »der Staat die Gewinne aus den Betrieben herauszuziehen scheint und nicht wieder investiert«. Der Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe (Grüne) findet hingegen: »Verstaatlichungen wie in Bolivien könnten durchaus positive Impulse für Entwicklung geben.«

Erwartungsgemäß sieht Niebel Peru und Kolumbien »auf einem guten Weg«. »Ich...


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