Düstere Orte, müde Gesichter

Die Galerieszene in Mitte ist weltberühmt und im Wandel – ein Rundgang

  • Anita Wünschmann
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Reinhard Stangl, Nächtliche Straße, 2010
Reinhard Stangl, Nächtliche Straße, 2010

Ein schüchternes Mädchen in frechem Rot zieht die Beine bis zum Kinn. Eine halbe Straßenlänge weiter liegen junge Männer auf einer Anhöhe. Ihr Blick verliert sich im Nirgendwo. Dann wieder verführen exotische Landschaften, dem Großstadtnovember zu entfliehen. Die Kunstmitte um August- und Linienstraße ist weltberühmt. Etliche Galerien reihen sich hier wie Perlen aneinander und bilden noch immer ein wichtiges Zentrum des Galerienwunders Berlin mit seinen über vierhundert privaten Kunstorten in allen Stadtgebieten.

In Mitte drängt sich die Kunst. Und per Verdrängung durch Mietsteigerung bzw. Abwanderung, um größere Räume bespielen zu können (Galerie Wohnmaschine), wandelt sich die Szene seit Jahren. Es gibt aber auch Konstanz. Und es gibt die Galeristen, die ihr Kunstgeschäft noch im Osten gelernt haben – sei es im staatlichen Kunsthandel oder wie Harry »Judy« Lybke, der seine Kunst in den Achtzigern in der eigenen Leipziger Wohnung...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.