Leben in der Warteschleife
»Somewhere« von Sofia Coppola
Ein Mann fährt im Kreis, in einer Endlosschleife, mit lautem Getöse und ohne je irgendwo anzukommen. Ganz wörtlich, in einem Ferrari auf einer wüstenleeren Rennstrecke. Und im metaphorischen, im übertragenen Sinne, mit seinem Leben. Dessen Eckpunkte sind immer die selben, und sie Eckpunkte zu nennen, gibt ihnen bereits mehr Konturen als sie eigentlich aufweisen. Das Bier in der Hand, die Kippe zwischen den Lippen und zwei optisch völlig austauschbare Pole Dance-Miezen an ihren faltbaren Teleskopstangen vor Augen, über deren Synchrondarbietungen frei jeder Erotik er schon mal bierselig wegschläft, dazu die gelegentliche Party in seinen Räumen, die nicht er selbst, sondern einer seiner Freunde und Kollegen organisiert. Der belanglose, austauschbare Sex, zu dem diese Partys führen. Und dann und wann ein Anruf, dass ihn die Limousine, die Pressefrau, der Verleih zu dem und dem Zeitpunkt erwarten. Um Interviews zu geben, Preise entgegenzune...
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