Brutal im Wendland

Unverhältnismäßiges Vorgehen der Polizei endete fast tödlich

  • Susann Witt-Stahl und Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Polizei agierte im Wendland offenbar unverhältnismäßig und ohne Rücksicht auf Verluste. Gegen den Anti-Atom-Aktivisten Niels M. gingen Beamte so brutal vor, dass er seinen Protest fast mit dem Leben bezahlt hätte.

Es sei der gewalttätigste Einsatz von Polizeikräften in den letzten zehn Jahren gewesen. So lautet das bittere Resümee der Castor-Tage, das der Ermittlungsausschuss Wendland, eine seit über 15 Jahren vor Ort bestehende Antirepressionsgruppe, ziehen muss. Polizisten hatten mit Schlagstöcken auf Demonstranten eingeprügelt und großflächig Reizgas und Pfefferspray eingesetzt. Die Bilanz: Über 1000 Verletzte – Platzwunden am Kopf, Knochenbrüche, Prellungen, heftige Augenverätzungen. In einem Video des ZDF ist zu sehen, wie ein Polizeisanitäter mit seinem Rettungsrucksack über eine Kette von Ordnungshütern hinweg auf die Köpfe von Demonstranten eindrischt.

Einen besonders rücksichtslosen Übergriff leisteten Polizisten sich am Dienstagmorgen an der Straße zwischen Laase und Gorleben. Kurz bevor der Castor-Transport das Zwischenlager erreichte, enterten zwei Aktivisten des Kletterkollektivs »Atomkraft tötet« einen Baum, um ein Transparen...


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