Nur noch ein Grabstein im Wald
Im sächsischen Flößberg gibt es Streit um die Verlegung eines Friedhofs von jüdischen KZ-Häftlingen
Seit 65 Jahren liegen in einem Wald im sächsischen Flößberg jüdische KZ-Häftlinge begraben. Weil der Friedhof völlig verwahrlost ist, gibt es Pläne, sie umzubetten – wogegen sich ein Runder Tisch in der Region wehrt.
Würdiges Gedenken sieht anders aus. Nur ein Stein mit der Aufschrift »Die Toten mahnen« und ein verbogenes Metalltor erinnern im Wald hinter Flößberg an Häftlinge, die dort in einem Außenlager des KZ Buchenwald gestorben sind. Ein paar Koniferen markieren die einstige Grabanlage, deren Wege nach einem Regen zu großen Pfützen werden. Der Zaun ist zerfallen, eine Informationstafel gibt es nicht. Früher haben Schulklassen und die Gemeinde die Anlage regelmäßig gepflegt, sagen Stefan Walter und Katrin Henzel vom Verein Geschichtswerkstatt Flößberg, die als Kinder selbst dabei waren. Seit den 90er Jahren, fügen sie hinzu, »hat sich um den Friedhof aber niemand mehr so richtig gekümmert«.
235 tote HäftlingeWalter, Henzel und ihre Mitstreiter möchten das ändern und an das Lager sowie die Opfer erinnern. 22 bis 38 Männer – die genauen Angaben in den Unterlagen schwanken – sind rund um den Stein mitten im Wald bestattet. Insgesamt ...
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