»Archiv für Jugendkulturen« gerettet

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(epd). Das drohende Aus für das Berliner »Archiv der Jugendkulturen« ist nach eigenem Bekunden endgültig abgewendet. Für die geplante Stiftung mit einem Gesamtkapital von 100 000 Euro seien mittlerweile auch die letzten 4000 Euro durch Spenden zusammengekommen, teilte der Leiter des Jugendarchivs, Klaus Farin, am Dienstag in Berlin mit. Die Einrichtung hatte zu ihrer eigenen langfristigen Absicherung Anfang Juli eine Spendenkampagne gestartet.

Das 1998 gegründete Archiv hat nach eigenen Angaben keinen Cent Regelförderung erhalten und arbeitete bisher mit auf Zeit geförderten Stellen, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Spenden. Derzeit umfasst es 29 Mitarbeiter, davon die meisten ehrenamtlich. Um den Betrieb am Laufen zu halten, mussten in den vergangenen Jahren monatlich 1000 bis 1500 Euro pro Monat privat zugezahlt werden, sagte Farin. Durch die Größe der Einrichtung und mittlerweile 5000 Euro Monatsmiete war das aber nicht mehr möglich.

Das Archiv sammelt nach eigenen Angaben auf 700 Quadratmetern authentische Zeugnisse aus den Szenekulturen, aber auch wissenschaftliche Arbeiten sowie Medienberichte und stellt diese der Öffentlichkeit in seiner Präsenzbibliothek kostenfrei zur Verfügung. Der Bestand umfasst rund 60 000 Medieneinheiten aus Punk, Techno, Hip-Hop, Gothic, Skinhead, Emo – von der »Bravo« über Punk-Fanzines, den ersten Techno-Flyern bis hin zu Schülerzeitungen.

Darüber hinaus betreibt das Archiv nach eigenen Angaben Jugendforschung und berät Kommunen, Institutionen sowie Vereine bei der Bildungsarbeit mit Jugendlichen. Es hat zuletzt jährlich bundesweit rund 80 Schulprojekttage und Fortbildungen für Erwachsene angeboten.

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