Condés Wahlsieg sorgt in Guinea für Unruhe

Oppositionspolitiker überraschend zum Präsidenten erklärt

Nach der von Unruhen überschatteten Veröffentlichung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl in Guinea hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Bevölkerung zur Ruhe aufgerufen. Die unabhängige Wahlkommission hatte am Montagabend den Oppositionspolitiker Alpha Condé mit 52,5 Prozent der Stimmen zum Sieger der Stichwahl erklärt. Der ursprünglich als Favorit betrachtete ehemalige Regierungschef Cellou Dalein Diallo kam nur auf 47,4 Prozent.

Die ersten Teilergebnisse sprachen noch für ihn, den früheren Regierungschef Cellou Dalein Diallo. Doch Zug um Zug holte Alpha Condé auf. Nach Diallos Auffassung ging es dabei allerdings nicht mit rechten Dingen zu. Er hatte am Sonntag von der Wahlkommission gefordert, die Veröffentlichung des Ergebnisses zu verschieben, damit Beschwerden wegen Betrugs untersucht werden könnten. Seine Anhänger errichteten denn auch am Montag in mehreren Vierteln Conakrys Barrikaden und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei denen ein Mensch starb und Dutzende verletzt wurden. Nach Veröffentlichung des Ergebnisses waren in der Hauptstadt Schüsse zu hören. Danach kehrte vorerst Ruhe ein.

Das Ergebnis kommt insofern überraschend, als Diallo im ersten Wahlgang am 27. Juni noch etwa 44 Prozent der Stimmen auf sich hatte vereinen können. Weniger als die Hälfte – nur 18 Prozent der Guineer – hatten für Alpha Condé gestimmt. Unmitt...


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