Bizarrer »Tortenprozess« geht in eine neue Runde

Sie wurde nicht einmal geworfen: Die Torte, die in Bochum jetzt zum insgesamt vierten Gerichtsprozess führt

Der linke Aktivist und Medienmacher Martin Budich soll im Internet zu Gewalttaten gegen Nazis aufgerufen haben. Und zwar mittels einer Comicfigur, die – je nach Sichtweise! – eine Torte oder eine Bombe in der Hand hält. Morgen steht Budich deswegen vor Gericht – nicht zum ersten, nicht zum zweiten und auch nicht zum dritten Mal.

Als Jürgen Trittin Ende September auf einer Podiumsdiskussion im Wendland mit einer Torte beworfen wurde, blieb ein juristisches Nachspiel aus. Der Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion verzichtete auf eine Anzeige. Schnell stellte die Staatsanwaltschaft Hannover die Ermittlungen ein. Die Attacke erfülle keinen Strafbestand, könne weder als Sachbeschädigung noch Beleidigung, geschweige denn als versuchte Körperverletzung gewertet werden.

In Bochum zeigen sich die Ankläger weniger generös in Fragen backwarenbezogener Delikte. Dort sorgt sogar eine nicht geworfene, ja nicht einmal real existierende Torte für Aufregung. Und das seit geraumer Zeit. Bereits zum vierten Mal muss sich morgen Martin Budich, linker Politaktivist und Redakteur der Webseite »Bochum alternativ«, vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Er soll zur gefährlichen Körperverletzung aufgerufen haben.

Man darf die Vorwürfe wohl als bizarr bezeichnen. Im Mittelpunkt steht...


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