Irland muss Inspektoren ins Land lassen

Internationale Organisationen prüfen Finanzbedarf der irischen Banken / Großbritannien bietet Hilfe an

  • Gabriel Rath, Dublin
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In den vergangenen Tagen wurde die finanzielle Misere immer deutlicher, in der Irland steckt. Eine Troika aus der EU-Kommission, dem Internationalen Währungsfonds IWF und der Europäischen Zentralbank soll nun schnell den tatsächlichen Finanzbedarf der irischen Banken ermitteln. Der einstige EU-Musterschüler muss im Zweifelsfall auch gegen seinen Willen Geld der internationalen Gemeinschaft annehmen.

Bereits heute wird eine gemeinsame Delegation aus der EU-Kommission, dem IWF und der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Mission in der irischen Hauptstadt Dublin beginnen. Die sogenannte Troika soll den tatsächlichen Finanzbedarf der irischen Banken ermitteln. Obwohl sich am Mittwoch alle Seiten bemühten, die Situation nach der Hysterie der vergangenen Tage zu beruhigen, räumte EU-Kommissar Olli Rehn im Zusammenhang mit der Mission ein: »Wir erleben eine Intensivierung der Vorbereitungen eines möglichen Hilfsprogramms für den Fall, dass wir ein Ersuchen erhalten.«

Schöner kann man wohl kaum umschreiben, dass Irland im Zweifelsfall auch gegen seinen Willen Geld der internationalen Gemeinschaft wird annehmen müssen. Der irische Ministerpräsident Brian Cowen versprach dem Parlament in Dublin am Mittwoch: »Wir haben keinen Antrag auf externe Unterstützung gestellt und sind voll finanziert bis Mitte 2011.« Doch wenig später befanden die EU-...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.