Falsche Sicherheit in Lissabon

Das größte Militärbündnis der Welt wird sich eine neue Strategie verordnen / Washington will Drei-Stufen-Plan für Raketenabwehrsystem des Nordatlantik-Pakts vorlegen

Die NATO will auf ihrem Gipfel in Lissabon eine neue Strategie verabschieden, die siebente in der Geschichte des Nordatlantik-Paktes.

»Lissabon im Belagerungszustand« titelte die Wochenzeitschrift »Visão« in ihrer jüngsten Ausgabe. Umleitungen, Sperren und Kontrollen vor allem rings um den Tagungsort, das Messegelände im Expo-98-Viertel Parque das Nações, haben schon vor dem NATO-Gipfel für Verärgerung in der portugiesischen Hauptstadt gesorgt. Im NATO-Hauptquartier dagegen zeigt man sich durchaus zufrieden mit den Vorbereitungen auf das laut Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen »historische« Treffen der 28 Mitgliedstaaten. Um die Streitpunkte des neuen strategischen Konzepts wird indes bis zuletzt gepokert. So lässt etwa die Bundesregierung offen, in welchem Umfang sie sich am geplanten Raketenabwehrsystem der Allianz – ein Kernstück des selbst für die meisten Bundestagsabgeordneten zur geheimen Kommandosache erklären Dokuments »NATO 2020« – beteiligen wird, ob Teile in Deutschland installiert werden und wie viel der wohl erst in zehn Jahren komplette S...


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