Viagra – wissenschaftlich

Biolumne

  • Reinhard Renneberg, Hongkong
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Vignette: Chow Ming
Vignette: Chow Ming

In meiner Hongkonger Apotheke schiebt mir Herr Wong, der nette chinesische Besitzer, augenzwinkernd ein Tütchen zu: »Open at home, try!« (»Zu Hause aufmachen, probieren!«) Was war's? Chinesisches Viagra! Als Biochemiker hat mich das schon lange interessiert – eines der erfolgreichsten Medikamente der Geschichte. Hier eine Kurzfassung: Die Viagra-Saga begann 1985, als Simon Campbell und David Roberts bei der englischen Firma Pfizer nach Herz- und Bluthochdruck-Medikamenten suchten. Sie interessierten sich für Substanzen, die spezielle Enzyme hemmen, sogenannte Phosphodiesterasen (PDEs). Die sind bei der Blutdruckregulation wichtig. Einer der 1600 getesteten Wirkstoffe – Sildenafilcitrat – hemmte nicht alle PDEs, sondern vor allem die Form PDE-5. Pfizer startete 1991 klinische Studien mit Angina-pectoris-Patienten, denen der Wirkstoff allerdings nicht gut half.

Die Legende berichtet nun, dass sich die (männlichen) Proban...


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