Ungarns Regierungspartei unterwirft sich die Medien

Berufung der Chefs von MTI, Rundfunk und Fernsehen wurde zur Farce

  • Gábor Kerényi, Budapest
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In der vergangenen Woche waren die Ungarn Zeugen einer weiteren politischen Farce, mit der die Demontage der Demokratie im Lande vorangetrieben wird. Bestellt wurden die neuen Spitzenfunktionäre der öffentlichen Medien.

Das Kuratorium des Medienrates, der bereits seit Monaten als Alleinherrscher über Leben und Tod in der Medienlandschaft waltet, ernannte die neuen Chefs der Ungarischen Nachrichtenagentur (MTI), des Ungarischen Fernsehens (MTV), des Ungarischen Rundfunks (MR) und des Auslandskanals Duna-TV. Schon der Medienrat war ganz nach dem Geschmack des regierenden rechtskonservativen Bundes Junger Demokraten (Fidesz) besetzt worden. Die neuen Medienbosse wiederum, allesamt ohne Gegenkandidaten erkoren, entstammen ausnahmslos dem politisch rechten Spektrum – ganz im Sinne des »Programms der nationalen Kooperation«, wie eine Lieblingsphrase des populistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán lautet. Drei gehören dem erzkonservativen bis rechtsradikalen Lager an, beim vierten handelt es sich um einen seit längerer Zeit dem Fidesz treu ergebenen Medienfachmann.

Der Vorsitzende des allmächtigen ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.