Sieben Schleier vor der Wahrheit

Paul Auster erzählt in »Unsichtbar« von den Geheimnisen, wie Literatur entsteht

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Ein Schriftsteller, der sich auf festem Boden wähnt, wird sehr wahrscheinlich nichts von Bedeutung hervorbringen«, heißt es auf Seite 93. Ich habe das erst einmal so verstanden, dass der Schreibende Mut braucht, sich auf unsicheres Gelände zu wagen – auch und vor allem, was ihn selbst betrifft. Sich dem »blinden Fleck« in der Seele so weit wie möglich anzunähern, wie Christa Wolf es ausdrückte, dem Mangel, dem Versagen, dem Schmerz. Dem Verheimlichten. Wenn er ein wirklich großes Werk zustande bringen will, darf er sich nicht bedeckt halten. Aber er wird es natürlich versuchen. Davon handelt dieser Roman von Paul Auster, der zwei Schriftsteller zu Hauptfiguren hat.

Dass es ein Buch über das Entstehen von Literatur ist, wird mancher Leser vielleicht gar nicht merken. Paul Auster hatte schon immer ein Talent, uns in Atem zu halten. Er spannt uns in eine Geschichte ein, bringt uns sozusagen auf geradlinigen Kurs, der aber nur zu ein...


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