Sachsen »ein Land von Welt«?

Im Freistaat gibt es Streit um das Tragen von Kopftüchern an Schulen

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Sachsen wird darüber gestritten, wie das Tragen von Kopftüchern an Schulen geregelt werden soll. Auslöser ist eine Schulordnung, bei deren Verfassung an Anstand, aber nicht an Religion gedacht wurde.

Eine muslimische Schülerin schreibt im Englischunterricht an der Tafel. epd/Jörg Stipke
Eine muslimische Schülerin schreibt im Englischunterricht an der Tafel. epd/Jörg Stipke

Die 101. Mittelschule in der Dresdner Johannstadt gilt als Beispiel dafür, wie Kinder aus unterschiedlichen Kulturen in den Schulunterricht integriert werden. Die Einrichtung, an der fast ein Drittel der Schüler aus Migrantenfamilien stammen, bietet zum Beispiel einen Förderunterricht für Kinder, die Probleme mit der deutschen Sprache haben. Dennoch sorgt ausgerechnet diese Schule jetzt dafür, dass in Sachsen über das Thema Kopftuchverbot diskutiert wird.

Anlass dafür ist, dass man sich an der Schule auch über Anstandsregeln den Kopf zerbricht. Als vor etwa zwei Jahren eine neue Schulordnung beraten wurde, gab es erregte Debatten darüber, ob und wann in der Schule Kopfbedeckungen getragen werden dürfen. Nicht wenige Eltern hielten das für respektlos, viele Schüler indes für schick. Am Ende einigte man sich: Im Unterricht haben Basecaps und Mützen nichts zu suchen. Um Religion ging es bei der Regelung, die von der Schulkonferenz einverne...


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