Millionen Portugiesen protestierten

Gewerkschaften vermeldeten größten Generalstreik in der Geschichte des Landes

  • Martin Lejeune, Lissabon
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Portugal erlebte am Mittwoch nach Gewerkschaftsangaben den größten Generalstreik seiner Geschichte. 2,5 Millionen der 4 Millionen abhängig Beschäftigten des Landes hielten die Produktion an, um gegen Lohn- und Sozialeinschnitte der sozialistischen Minderheitsregierung und gegen die auf elf Prozent gestiegene Arbeitslosigkeit zu protestieren.

João Proença, Generalsekretär des

Gewerkschaftsverbands UGT-P, sagte im Gespräch mit ND: »Dieser Streik ist größer als der bisher größte vor 22 Jahren. Dies alles wegen des neuen Haushaltsplans der Regierung, der ein Schlag in das Gesicht der Bevölkerung ist. Wir lassen uns von der Regierung nicht bestechen, diese sozialen Grausamkeiten mitzutragen. Deshalb streiken wir.«

Den ganzen Tag über lag praktisch der gesamte öffentliche Sektor des Landes lahm, dessen Bedienstete durch Lohnkürzungen zwischen fünf und zehn Prozent am stärksten von dem neuesten Sparpaket betroffen sind. Straßenbahn- und Metrolinien in Lissabon und Porto lagen still, auch Schiffe, Züge und Flugzeuge verkehrten nicht. Schulen, Bürgerämter und Gerichte blieben geschlossen. Alle Häfen des Landes wurden blockiert, die Kräne an den Containerterminals bewegten sich nicht. Die Transportgewerkschaft in Porto berichtete von 80-prozentiger Streikbeteiligung. Jorge Costa von d...


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