CDU-Haushistoriker vor die Tür gesetzt
Hannah-Arendt-Institut in Dresden entlässt umstrittenen Mitarbeiter wegen IM-Tätigkeit
Das Hannah-Arendt-Institut hat dem Historiker Michael Richter fristlos gekündigt – wegen neuer Details zu dessen IM-Tätigkeit. Weil die lange bekannt war, Richter aber dennoch zu sensiblen Themen veröffentlichte, steht das Institut selbst in der Kritik.
Der Schlussstrich wurde mit drei knappen Sätzen gezogen: Das Kuratorium des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung (HAIT), heißt es in einer von der Dresdner Einrichtung herausgegebenen Erklärung, habe der fristlosen Kündigung des Historikers Michael Richter zugestimmt. Auslöser waren Dokumente aus der Birthler-Behörde. Sie hätten, sagt Direktor Günther Heydemann, »gravierende« und über den bisherigen Kenntnisstand hinausgehende Aktivitäten Richters als IM belegt.
Das Institut versucht damit, eine Affäre zu beenden, die sein Renommee ruiniert. Vor einer Woche war bekannt geworden, dass der 57-jährige Richter von 1979 bis 1981 als IM »Michael« aktiv gewesen war und teils unappetitliche Informationen über Kommilitonen an das Ministerium für Staatssicherheit übermittelt hatte. Zugleich wurde deutlich, dass viele Verantwortliche am HAIT, wo Richter seit 1994 arbeitete, von der IM-Vergangenheit wussten.
Pikant ist das insofern,...
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