Mit der Strahlkraft der Sonne zwei Sterne geholt

Bundesland erhält erneut die Auszeichnung für seine Vorreiterrolle bei den erneuerbaren Energien

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (ND/dpa). Brandenburg ist beim Ausbau der erneuerbaren Energien Vorreiter in Deutschland. Als Gesamtsieger eines Ländervergleichs erhält das Land den »Leitstern 2010«, verkündete gestern die Agentur für erneuerbare Energien. Sie vergibt die Auszeichnung. Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt folgen auf den weiteren Plätzen. Schlusslicht ist Berlin, hinter dem Saarland und Hamburg.

Brandenburg punkte mit ehrgeizigen Ausbauzielen, einem hohen Anteil an Windenergie und Biogas sowie bei Forschung und Beschäftigung, hieß es zur Begründung. Das Land schnitt bereits bei der ersten Verleihung des Preises im Jahr 2008 am besten ab. Brandenburg könnte laut Prognosen bereits 2020 fast seinen gesamten Strombedarf nur mit Wind- oder Solarenergie abdecken. Neben vielen Windparks gibt es die weltweit zweitgrößte Photovoltaikanlage in der Lieberoser Heide.

Dass Berlin und Hamburg so weit hinten liegen, wird mit der geringeren Fläche und der dichten Besiedlung begründet. Thüringen wurde als »Aufsteiger« ausgezeichnet, weil es von Platz zehn auf Platz zwei kletterte. Bayern erhielt einen Titel in der Kategorie »Bürgerengagement«.

Die Agentur für erneuerbare Energien verleiht die Auszeichnung an die Bundesländer, die in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg in 55 Kategorien insgesamt am besten abschneiden.

Agenturchef Jörg Mayer betonte: »Ausbauerfolge bei den erneuerbaren Energien sind nicht nur eine Frage von Windstärken und Sonnenstunden.« Die Bundesländer haben es Mayer zufolge selbst in der Hand, ob sich Unternehmen ansiedeln und wo neue Technologien produziert werden. Mittlerweile arbeiten in Deutschland 340 000 Menschen in der Ökoenergiebranche. In Brandenburg sind es 12 000.

Den erneuerbaren Energien gehöre die Zukunft. Sie verstärkt einzusetzen, sei eines der zentralen Ziele der märkischen Energiepolitik, sagte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE). Dies sei wegen des Klimas notwendig. Umweltministerin Anita Tack (LINKE) betonte, dass Brandenburg den »Leitstern« zum zweiten Mal in Folge erhalte, sei kein Zufall, sondern die Anerkennung für einen konsequenten Weg. Die Landtagsabgeordnete Martina Gregor-Ness (SPD) kündigte an, man wolle den »Leitstern« in zwei Jahren wieder holen.

Grünen-Fraktionschef Axel Vogel freute sich, dass Brandenburg seine Vorreiterposition verteidigen konnte. Dies sei vor allem der Verdienst der in der Branche tätigen Firmen. »Als Beleg für eine zukunftsweisende Energiepolitik taugt der ›Leitstern‹ jedoch mit Sicherheit nicht.« Durch seine Braunkohlekraftwerke habe Brandenburg den höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf in der BRD, erinnerte Vogel. Würde die Landesregierung den Klimaschutz ernst nehmen, dann würde sie die Zuwächse bei den erneuerbaren Energien nutzen, um die Verstromung der Braunkohle herunterzufahren und neue Tagebaue zu stoppen.

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