• Kultur
  • Bücher zum Verschenken

Götterklatsch und höchst Irdisches

Eike Mewes erzählt (un)moralische Geschichten

Einer trage des anderen List« – eine Anspielung auf den bekannten, ähnlich lautenden Bibelspruch und Filmtitel – soll, so der Autor, kein wissenschaftliches Werk sein und auch keine korrekte Auslegung antiker Mythen beinhalten. Ihre Nacherzählungen seien freie Interpretationen – mit Absichtserklärungen. Eben das macht den Reiz dieses Büchleins aus.

Schon in der Einführung über die Moral und andere Todsünden (welch provozierende Gleichsetzung) kommt der Autor, vom antiken Impuls geleitet, auf Gegenwärtiges zu sprechen. Der Mensch ist ihm in höchstem Maße verführbar und in seiner Mehrzahl ohne sonderliche Mühe fremd zu bestimmen. Manipuliert und gruppenorientiert, empfinde dieser seine Handlungsweise unterschiedslos als richtig und moralisch. »Deshalb«, meint Mewes, »sehen sich Theologen und Gläubige immer in Übereinstimmung mit der Morallehre. Deshalb haben Rassisten nie ein schlechtes Gewissen. Deshalb beginnt im Grun...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.