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»Grell und Grass«

Lutz Rathenow irritiert mit lakonischen Prosaminiaturen

  • Christian Dorn
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit dem schlimmsten wurde schon gerechnet«, zumindest bei Lutz Rathenow, wenn man dessen vor zwanzig Jahren in West-Berlin erschienenes, gleichnamiges Prosa-Debüt zum Maßstab nimmt. Denn für dieses »wanderte« Rathenow seinerzeit in die Untersuchungshaft des MfS – allerdings nur für zehn Tage, nachdem prominente Proteste, unter anderem von Günter Grass, für seine Freilassung sorgten. Dass diese Freiheit gleichwohl hinter dem »Schutzwall« gelebt wurde, hatte sich Rathenow in der Folgezeit selbst zu verdanken, lehnte er doch ein Ausreiseangebot der DDR-Behörden ab. In der Folge avancierte er zu dem am stärksten überwachten Schriftsteller des Arbeiter- und Bauernstaates, jedenfalls im Hinblick auf die hierdurch produzierte Aktenlage. – Dass ihn diese Prägung bis heute nicht loslässt, beweist seine neueste Prosa-Veröffentlichung »Klick zum Glück«. Diese versammelt verstreut erschienene sowie bisher unveröffentlichte Texte, die e...


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