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Gleichzeitigkeit: Wunde und Wunder

Zwölf Monate Tagebuch – aber über 500 Jahre

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Erscheinungsdatum dieser Literaturbeilage: der 27. November. Natürlich: 2010. Natürlich? Die Lektüre des »Buches der Tagebücher« dämpft den Bedeutungsklang des Wortes »Zeit«. An diesem 27. November stellt ein Mann in München fest, unser Leben sei »zu innerlich« geworden: »Dieses stete Bespiegeln und Auskundschaften unserer selbst: wohin führt es?« Ein anderer, in Russland, hat einen Untergebenen böse gezüchtigt, will nun um Verzeihung bitten: »Nie wieder werde ich vor 2 Uhr nachmittags jemanden ausschimpfen.« Ein Spanier bemerkt: »In Barcelona werden Sprengkörper und Bomben geworfen ... Eintöniges, graues Wetter.« Eine junge Frau in Berlin: »Für den Morgen nach dem ersten Luftangriff hatte ich in einem kleinen Laden in der Nähe einen Termin zur Anprobe eines Hutes. Rundum brannten sämtliche Häuser, aber ich war sehr auf den Hut erpicht.« Und noch ein Berliner: »BILD Beate Uhse: Beim Aufräumen eine Leiche gefunden. Vielleicht war es ein...


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