DM gemeint, Euro geschrieben

Stuttgart 21: Wirtschaftsprüfer sieht Chancen eingerechnet, Risiken hingegen nicht

  • Barbara Martin, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In der 7. Runde der Stuttgart-21-Schlichtung standen die Kosten zur Debatte. Drei extra beauftragte Wirtschaftsprüfgesellschaften gaben einvernehmlich und extrem vorsichtig an, dass die Einsparerwartungen der Deutschen Bahn eher optimistisch seien, sie im Moment keine Anzeichen dafür sehen, dass der Kostenrahmen überschritten werden würde.

Die Kosten für die Verlegung des Bahnhofes unter die Erde gelten als die Frage mit dem meisten Sprengstoff. Bahn-Vorstand Volker Kefer erwartet inklusive eines Risikopuffers maximale Kosten in Höhe von 4,5 Milliarden Euro – 4,6 Milliarden gilt als die politische Dead-Line. Winfried Kretschmann von den Grünen hält aufgrund von alternativen Gutachten 5,6 Milliarden Euro für wahrscheinlich. Was plausibler ist, konnte auch die Schlichtung nicht klären, was vor allem am mangelnden Vertrauen der S21-Gegner gegenüber der Bahn liegt.

Das stärkte die Bahn auch nicht mit einem angeblichen Schreibfehler: Der Stern hatte gemeldet, dass die Bahn 2002 bereits 4,2 Milliarden Euro Kosten berechnet hatte, diese Zahl aber damals geheim hielt. Kefer musste nun erklären: »Man hat sich bei der Bahn vertippt.« Man habe damals DM gemeint aber Euro geschrieben. Schlichter Heiner Geißler fand das nachvollziehbar. Michael Holzhey, von den S21-Gegnern beauf...


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