Stock gegen Stöckin

»König Lear« am Staatstheater Cottbus, der »berühmt-berüchtigte« Kresnik und ein amüsierter Pückler

Man muss sich etwas beeilen, will man den letzten Zug zurück nach Berlin noch schaffen. Denn was die Abteilung Kampfkünste »Tokugawa« vom PSV Cottbus 90 e.V. den Cottbusser Schauspielern an japanischer Stockkampfkunst beigebracht hat, braucht seine Zeit: genau zweihundert Minuten. Das ist dann wie bei den vier fechtenden Musketieren – ein unterhaltsames Spektakel, aber beim »König Lear« in diesem Umfang eigentlich vermeidbar. Was man nicht im Kopf hat, das hat man im Säbel – oder aber im Kampfstock?

Das Staatstheater Cottbus handhabt das, was es unter seinem früheren Intendanten Christoph Schroth als »Zonenrandermutigung« verkündete, inzwischen offensiv. Das Problem des 225. Geburtstages von Fürst Pückler, den man hier auch unter touristischen Gesichtspunkten feiert, ging man kürzlich in selbstmörderischem Übermut an, indem man den berühmt-berüchtigten Johann Kresnik damit beauftragte, Pücklers tabellarischen Lebenslauf in e...


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