Billige Kleidung auf Kosten der Näherinnnen

Rundreise zweier Frauen aus Bangladesch klärte über die Missstände in der Textilindustrie auf

  • Niema Movassat, Oberhausen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Verona Pooth trägt lächelnd KiK Klamotten. So tritt die Billig-Discounterkette gerne auf: Schick, prominent – und preiswert zugleich. Doch wer zahlt den Preis dafür, dass wir unsere Kleidung so billig kaufen können? Dies war die zentrale Frage einer Rundreise zweier Näherinnen aus Bangladesch.

Arifa Akter ist heute eine aktive Gewerkschafterin in Bangladesch. Früher arbeitete sie selbst jahrelang als Näherin und produzierte dabei Hemden, Jeans und T-Shirts für den europäischen Markt. Schichten von 11 bis 13 Stunden am Tag waren für sie üblich, dazu musste sie sich um die Familie kümmern, mehr als vier bis fünf Stunden Zeit zum Schlafen blieb da nicht. In viel zu engen, heißen und stickigen Räumen musste sie Akkordarbeit leisten. Die Zielvorgaben der Aufseher sind streng. Wer krank wird, muss damit rechnen, entlassen zu werden.

Arifa Akter war zusammen mit der Näherin Jessmin Begum im November auf einer Rundreise in Deutschland, die von der Kampagne für Saubere Kleidung organisiert wurde. Begleitet wurden sie von Khorshed Alam, der Arbeitsbedingungen in den Bekleidungsfabriken in Bangladesch untersucht.

Das Schlimmste für Arifa und die zehntausenden Näherinnen: Die Löhne reichen nicht zum Überleben. Der Mindestlohn lag bis Ok...


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