Undiplomatisches Vorgehen im so genannten Hinterhof

USA verweigerten in Honduras Konsequenzen aus der Putsch-Verurteilung

  • Harald Neuber
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wikileaks sorgt in Lateinamerika für Unruhe. Erste Dokumente weisen auf massive Einflussnahme und Spionage durch die US-Botschaften hin. Betroffene Staaten fordern Konsequenzen.

Bis zu Wochenbeginn hatte die Internetplattform Wikileaks erst rund 250 der gut 250 000 diplomatischen Depeschen von US-Botschaften an das Außenministerium in Washington veröffentlicht, aber schon unter den relativ wenigen Dokumenten befanden sich aufschlussreiche Informationen über die Lateinamerika-Politik der Vereinigten Staaten. Auswirkungen könnte der Fall vor allem auf die Beziehungen zu Honduras haben: Ein nun veröffentlichter Bericht des US-Botschafters in Tegucigalpa belegt, dass der Putsch in Honduras Ende Juni 2009 von der US-Vertretung eindeutig als illegal bezeichnet wurde. Die US-Regierung hielt zum Putschregime dennoch die politischen und wirtschaftlichen Kontakte aufrecht und unterstützt die aus ihm hervorgegangene De-facto-Regierung bis heute.

Dabei hatte US-Botschafter Hugo Llorens am 24. Juli 2010, knapp einen Monat nach dem Putsch gegen die demokratisch legitimierte Regierung von Manuel Zelaya, eine mehrseitige Analy...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -