Undiplomatisches Vorgehen im so genannten Hinterhof
USA verweigerten in Honduras Konsequenzen aus der Putsch-Verurteilung
Wikileaks sorgt in Lateinamerika für Unruhe. Erste Dokumente weisen auf massive Einflussnahme und Spionage durch die US-Botschaften hin. Betroffene Staaten fordern Konsequenzen.
Bis zu Wochenbeginn hatte die Internetplattform Wikileaks erst rund 250 der gut 250 000 diplomatischen Depeschen von US-Botschaften an das Außenministerium in Washington veröffentlicht, aber schon unter den relativ wenigen Dokumenten befanden sich aufschlussreiche Informationen über die Lateinamerika-Politik der Vereinigten Staaten. Auswirkungen könnte der Fall vor allem auf die Beziehungen zu Honduras haben: Ein nun veröffentlichter Bericht des US-Botschafters in Tegucigalpa belegt, dass der Putsch in Honduras Ende Juni 2009 von der US-Vertretung eindeutig als illegal bezeichnet wurde. Die US-Regierung hielt zum Putschregime dennoch die politischen und wirtschaftlichen Kontakte aufrecht und unterstützt die aus ihm hervorgegangene De-facto-Regierung bis heute.
Dabei hatte US-Botschafter Hugo Llorens am 24. Juli 2010, knapp einen Monat nach dem Putsch gegen die demokratisch legitimierte Regierung von Manuel Zelaya, eine mehrseitige Analy...
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