Einsatzfähige Bundeswehr trotz Verkleinerung

Minister Guttenberg sieht für 2012 Abzugsperspektive in Afghanistan

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin, 1. Dezember (AFP) - Die Bundeswehr bleibt nach den Worten von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auch nach der geplanten Verringerung der Truppenstärke für Katastrophenfälle in Deutschland ausreichend gerüstet. »Selbst wenn mehrere große Fälle gleichzeitig anstehen sollten, wäre die Bundeswehr einsatzfähig«, sagte Guttenberg dem »Flensburger Tageblatt« (Mittwochsausgabe). Mit höherer Professionalität und mit weit über 100.000 Soldaten im Heimatland werde man auch großen Katastrophenszenarien standhalten können.

Guttenberg kündigte weiter an, er wolle Reservisten noch stärker als bisher in die Verantwortung einbinden. »Das ist ein Punkt, der auch der Bindung der Bundeswehr an die Gesellschaft zugute kommt.«

Zur Lage in Afghanistan sagte Guttenberg, er hoffe, dass im nächsten Jahr die ersten Distrikte an afghanische Sicherheitskräfte übergeben werden könnten. Dann könne es für die Bundeswehr eine Abzugsperspektive für 2012 geben. Der Abzug müsse allerdings mit den anderen Truppenstellerländern abgesprochen sein. »Es bleibt das Prinzip bestehen: Gemeinsam hinein, gemeinsam hinaus.« Es müsse ein klarer, plausibler Abzugsprozess ein. »Das darf keinen Eventcharakter bekommen, dass eine Nation sagt, mit dem Tag X sind alle draußen.«

Es gehe auch nicht darum, einfach eine Jahreszahl zu erfüllen, sagte Guttenberg weiter. »Die Zielsetzung lautet, dass die Übergabe der Verantwortung im nächsten Jahr beginnen kann. Das ist allerdings an Kriterien gebunden. Und diese Kriterien müssen erfüllt sein.« Ein Faktor sei die durch die Afghanen beherrschte Sicherheitslage. Mit ihren Ausbildungsleistungen für die afghanischen Sicherheitskräfte sei die Bundeswehr aber bereits weiter vorangekommen als vorgesehen war.

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