»Die S-Bahn schafft es nicht«

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die S-Bahn bekommt ihre Probleme nicht in den Griff. Auch gestern gab es im gesamten Netz große Ausfälle, lediglich 340 Doppelwagen konnte das Unternehmen einsetzen. Vor dem Wintereinbruch waren es 420. Die Linien S 47, S 8 und S 9 verkehrten nur auf Teilabschnitten, die meisten anderen nur alle 20 Minuten. Auf der Ringbahn wurde versucht, einen Zehn-Minuten-Takt einzuhalten.

Die Bahn erklärte die Einschränkungen damit, dass wegen der Weichenstörungen am Donnerstag viele Wagen nicht zur Kontrolle in die Werkstätten konnten, was gestern nachgeholt werden musste. Verschärft wurde die Situation durch einen Schienenbruch auf der S 1. Für die nächsten Tage ist keine Besserung in Sicht.

Entsprechend harsch fielen die Reaktionen aus. »Die S-Bahn schafft es nicht«, grollte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Sie habe den Vorstand die Deutschen Bahn aufgefordert, sich um sein Tochterunternehmen zu kümmern. Sie erwarte kurzfristig konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) forderte den Senat auf, die S-Bahn komplett zu übernehmen, einschließlich der Infrastruktur. Die Grünen-Verkehrsexpertin Claudia Hämmerling lehnt das ab. Statt »nebulöser BVG-Übernahmevorstellungen« erwartet sie vom Senat, dass er bis zum Jahresende über eine Ausschreibung der S-Bahnleistung entscheidet.

Viel Kritik gab es auch wegen schlecht geräumter Straßen. Umweltsenatorin Katrin Lompscher (LINKE) übte Nachsicht mit der BSR und meinte, solange es schneie, könne Schnee nicht vollständig geräumt werden. In Kürze werde sich die Lage verbessern.

Im Südwesten Berlins waren tausende Haushalte von einem Ausfall des Heizkraftwerks Lichterfelde betroffen. Gestern ging es wieder ans Netz.

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