Globke warnte vor zu vielen Nazis im Amt

Freitagabend, Schietwetter in Berlin – und dann ein Fachgespräch zum Thema: »... und plötzlich gab es nur noch Demokraten«. Doch erfreulich viele Interessierte ließen sich von der Heizung weg zu der von der Linksfraktion im Bundestag und der Rosa-Luxemburg-Stiftung organisierten Debatte über die braunen Wurzeln der Bundesrepublik locken.

Der Bundestagsabgeordnete Jan Korte hat es wieder einmal geschafft. Abermals gab er – wie die Union erst jüngst moserte – eine »Steilvorlage«, die zeigt, dass die LINKE eben keine »ganz normale Partei« ist. Wäre sie das, dann würde sie die ollen braunen Geschichten aus der Nachkriegszeit ruhen lassen.

Wie notwendig indessen eine Aufarbeitung der eigenen gesellschaftlichen Herkunft ist, belegten die Professoren Patrick Wagner von der Universität Halle, der gerade ein Forschungsprojekt über das Bundeskriminalamt zwischen 1949 und 1981 leitet, sowie Joachim Perels aus Hannover, der als Sohn eines hingerichteten Widerstandskämpfers insbesondere Brüche und Kontinuitäten deutscher Rechtsgeschichte untersucht.

Selbst wer schon viel wusste über den Anteil belasteter Nazis an der vermeintlichen Neugestaltung von Verwaltung, Justiz, Polizei, Armee und Diensten, erfuhr Wissenswertes. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet der Kommentator ...