Israel versucht die Annäherung

Türkei lehnt trotz Vorstoß aus Jerusalem eine bedingungslose Aussöhnung ab

  • Jan Keetman, Istanbul
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Offenbar gibt es Bemühungen, aus dem verheerenden Waldbrand bei Haifa wenigstens einen indirekten Nutzen für das israelisch-türkische Verhältnis zu ziehen. Israel dankte der Türkei für die Katastrophenhilfe – und öffnete so ein Tor für eine Versöhnung der beiden Staaten. Die bilateralen Beziehungen waren nach dem Angriff der israelischen Marine auf das türkische Gaza-Hilfsschiff »Mavi Marmara« schwer belastet.

Auf persönliche Weisung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan waren zwei Löschflugzeuge nach Israel entsandt worden, um zusammen mit 22 weiteren aus anderen Ländern bei der Eindämmung der Brände zu helfen. Bis vor kurzem wäre das die normalste Sache der Welt gewesen, schließlich hat Israel bei früheren Katastrophen in der Türkei, insbesondere bei dem schweren Erdbeben von Istanbul 1999, auch geholfen. Doch nachdem Ende Mai bei dem Versuch, einen internationalen Hilfskonvoi für den Gaza-Streifen auf hoher See zu stoppen, neun türkische Aktivisten von israelischen Kommandos erschossen wurden, ist im bilateralen Verhältnis nichts mehr selbstverständlich.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bedankte sich ausdrücklich bei Erdogan für die Hilfe. Selbs...


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