Heimlicher Gänseschmaus

Niedersachsens Agrarministerin hört Fragen nach Tierschutz nicht gern – und provoziert neue

  • Hagen Jung, Dannenberg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Billiglöhne in Schlachtbetrieben, staatsanwaltliche Ermittlungen wegen illegaler Beschäftigung in Fleischbetrieben, Vorwürfe wegen mangelhaften Tierschutzes: Derart unangenehme Themen machen zurzeit Niedersachsens Agrarministerin Astrid Grotelüschen zu schaffen. Auch werden die Rücktrittsforderungen immer lauter. Erholung von solcher Unbill sucht die umstrittene CDU-Ministerin offenbar im intimen Kreis von Parteifreundinnen und -freunden.

Nahezu heimlich tauchte Niedersachsens Agrarministerin Astrid Grotelüschen dieser Tage in der niedersächsischen Kleinstadt Dannenberg auf und wurde dort vom Ortsverband der Union zu dessen Gänse-Essen willkommen heißen. Im Schutz fast völliger Nichtöffentlichkeit brauchte die Besucherin kaum zu befürchten, mit kritischen Fragen konfrontiert zu werden – etwa hinsichtlich der ihr vorgeworfenen Verbandelung zum Mastbetrieb ihres Ehemannes oder zu ihrer Stellung in puncto Billiglöhnen.

Proteste der im Wendland recht aktiven Gegner der Massentierhaltung waren so ebenfalls nicht zu erwarten. Auch hatte sich die örtliche CDU, die prominenten Besuch in der Provinz sonst gern publiziert, in puncto Presse sehr zurückgehalten. Von den im Landkreis präsenten Medien war nur die in Lüchow erscheinende Tageszeitung eingeladen. Wie zu erfahren war, habe Astrid Grotelüschen während ihres Schmauses bei der Dannenberger CDU Großställe verteidigt un...


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