Bis zum Frühling
»Ein Mann von Welt« von Hans Petter Moland
Noch ist die Schnellstraße vorm Gefängnis von Winterweiß gesäumt, als Ulrik, der zwölf Jahre wegen Mordes eingesessen hat, das Tor in die Freiheit und einen gutmeinenden Wärter hinter sich gelassen hat. Der hatte ihm auf den Weg gegeben: Vorwärts schauen, nicht zurück. Aber was das heißt, wird Ulrik erst später begreifen; vorerst muss er zu sich kommen.
In der einstigen Stammkneipe trinkt der mittlerweile gut 50-Jährige erst einmal einen Kaffee nach dem anderen, bleibt sitzen, obwohl hier inzwischen Rauchverbot ist und sonst seine Selbstgedrehten kaum einmal ausgehen. Dass er hier nicht nur Zivilleben probt, sondern auf irgendetwas wartet, wird klar, als ein Typ die Tür aufreißt, gefolgt von einer Entourage in Gestalt eines unauffälligen Jüngeren, und sich standesbewusst vor Ulrik postiert: Jensen. Der, ebenfalls angejahrte, Schmerbauch ist der Boss – mit lässigem Pelzkragenmantel, fetter Uhr, goldenem Halskettchen, ebensolchem Z...
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