Aussterbende Spezies

Leipzig will sein Haus für Naturkunde schließen. 15 000 unterschrieben bereits dagegen

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Leipzig muss sparen und will dazu zumindest vorübergehend das Museum für Naturkunde schließen. Viele Bürger sind dagegen: Sie sammeln Unterschriften, verschenken Mineralien – und besuchen das Haus so zahlreich wie selten zuvor.

Die »Mona Lisa« des Naturkundemuseums in Leipzig trägt ein schwarzes Kleid mit weißen Flecken, hat einen großen Schnabel und hebt nicht ab. Es handelt sich um den Riesenalk, einen flugunfähigen Vogel, der einen dreiviertel Meter maß, im Nordatlantik lebte und 1844 ausgerottet war, weil seine Daunen begehrt waren.

Zu sehen ist er nur noch in Museen – in Leipzig als ein Präparat, welches Herman ter Meer, ein frü-herer Meister seines Fachs, anfertigte. Der Museumschef Rudolf Schlatter hält das ausgestopfte Tier für derart beeindruckend, dass er es mit Leonardo da Vincis rätselhaft lächelnder Schönen vergleicht.

Gut 100-jährige Tradition

Wenn alles schiefläuft, wäre der Riesenalk freilich nicht nur eines der schönsten, sondern auch ein sehr symbolträchtiges Präparat für das Museum am Leipziger Ring. Denn geht es nach den Plänen der Leipziger Rathausspitze, gehört das Haus schließlich ebenfalls zu den aussterbenden Spezies. Im April 2...


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