Schönfärberei bei der Rente

Politiker, Wissenschaftler und Gewerkschafter diskutieren über Prüfbericht der Bundesregierung

Im November hat die Bundesregierung zum ersten Mal ihren Prüfbericht zur Rente mit 67 vorlegen müssen, der Teil der Gesetzgebung zur Erhöhung des Renteneintrittsalters ist. Aber ist die Bestandsaufnahme auch ehrlich erfolgt oder sind die Zahlen schöngefärbt? Darüber diskutierten am Mittwoch Vertreter aus Politik, Wissenschaft und dem Netzwerk für eine gerechte Rente bei einer Fachveranstaltung.

Der Parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundesarbeitsministerium, Andreas Storm, stand am Mittwoch in Berlin ziemlich allein auf weiter Flur. Vor ihm ein Saal, gefüllt großenteils mit Gewerkschaftern und Vertretern von Sozialverbänden, für die die Rente mit 67 ein rotes Tuch ist. Ihnen erläuterte er die Position der Bundesregierung anhand der Erkenntnisse des Prüfberichts. Die Argumentation ist bekannt: Der demografische Wandel wird dazu führen, dass in den nächsten Jahrzehnten die Zahl der Rentner steigen, die Zahl derer, die in die Rentenkassen einzahlen werden, sinken wird. Die Lebenserwartung steigt, die Rentenbezugsdauer demnach auch.

Gerechtfertigt sieht Storm die Anhebung des Renteneintrittsalters »in ganz kleinen Schritten« vor dem Hintergrund, dass die Beschäftigungslage Älterer sich schon heute deutlich verbessert habe. »Ältere Arbeitnehmer sind wieder gefragt«, so der Staatssekretär, ja, in keiner Altersgruppe als bei den...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.