Standard wie ein gebrauchter Golf
Die Ergebnisse der PISA-Studie 2009 gegen den Strich gebürstet
Auf der Pressekonferenz der OECD am Dienstag im Berliner Regierungsviertel hörte man einen Journalisten seiner Kollegin zuraunen: »Das wird die überflüssigste Pressekonferenz des Jahres. Es wird heißen, die Bildungs- und Berufschancen sind nach wie vor vom sozialen Umfeld abhängig, war immer schon so, wird auch immer so bleiben, tut uns leid, auf Wiedersehen.« Gab es denn Neues, außer für Bildungs- und Meinungsforscher?
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wurde Anfang der 60er Jahre als Folgeorganisation der OEEC gegründet, die den Marshallplan begleiten und eine europäische Freihandelszone begründen sollte. Durch aufwändige Statistiken, Analysen, Öffentlichkeitsarbeit und Politikberatung sieht die OECD noch heute – der einleitende Satz der aktuellen PISA-Studie bekräftigt es – ihre Aufgabe darin, politische Entscheidungsträger und Bürger von den »Vorteilen einer globalisierten Weltwirtschaft« zu überzeugen.
Ob ihre Botschaften gut oder schlecht ankommen, welches Land in welcher Tabelle am besten abschneidet, ist ihr gleich: Entscheidend ist die Verbreitung der Idee vom freien Markt, die stets Chancengleichheit, Wirtschaftswachstum, Integration, Erfolg im Leben etc. verheißt. Hat Deutschland dank der 13 Punkte, um die sich 15-jährige Schülerinnen und Schüler in ihrer durchschnittlichen Lesekompetenz verbesser...
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