Verschuldung durch Niedriglohn

Auch in Bayern immer mehr Privatinsolvenzen

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Bayern weist zusammen mit Baden-Württemberg bundesweit prozentual die wenigsten Schuldner auf. Dennoch sind 790 000 Personen im Freistaat verschuldet.

Für Markus B. fing der Tag nicht gut an. Um acht Uhr morgens standen zwei Polizeibeamte vor seiner Tür. Entweder sofort Schulden von 2000 Euro an die Staatskasse begleichen oder mitkommen, so ihre Botschaft. Doch der 52-jährige Ex-Unternehmer war pleite. Im Briefkasten stapelten sich die Forderungen von Gläubigern. Schon seit längerer Zeit waren dem Münchner die Verbindlichkeiten über den Kopf gewachsen, zuletzt hatte er die Mahnschreiben gar nicht mehr geöffnet. Darunter waren auch die Mahnungen der Behörde, die ihm schließlich die Staatsgewalt ins Haus schickte.

Einen halben Tag verbrachte Markus B. in einer Haftzelle im Polizeipräsidium in der Münchner Ettstraße, bis Freunde den geforderten Geldbetrag für ihn bezahlten. Ansonsten wäre der Ex-Unternehmer für drei Monate hinter Gittern gelandet.

Anstieg um 8,9 Prozent

Verschuldung bis über beide Ohren – längst kein Einzelfall mehr in Bayern. Während die Zahl der Firmenpleiten in...


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