»Es geht um Grundsätzliches«
Der Runde Tisch Heimerziehung arbeitet am Abschlussbericht – Montag soll er vorliegen
Die zweijährigen Beratungen des Runden Tisches Heimerziehung gehen heute zu Ende. Am Montag will das Gremium seinen Abschlussbericht in Berlin vorlegen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Hauptforderung vieler ehemaliger Heimkinder erfüllt wird: eine Entschädigung für alle.
Manfred Kappeler, emeritierter Professor für Sozialpädagogik der TU Berlin, hat im zweiten Entwurf des Abschlussberichts des Runden Tisches Heimerziehung »zwischen den Zeilen« gelesen. Der Text erwecke zunächst die Hoffnung, dass die Forderungen der Betroffenen aufgenommen worden seien, heiße es doch: »Der Berichterstattung der ehemaligen Heimkinder und den darin enthaltenen Unrechtserfahrungen wird geglaubt.« Doch diese Hoffnung werde beim Weiterlesen immer mehr getrübt und »verliert sich am Ende in eine große Enttäuschung«. Zwar würde die Behandlung der früheren Heiminsassen als »verfassungswidriges Unrecht« anerkannt, das Unrecht jedoch nicht als systematisch.
Kappelers Ausführungen zufolge seien ein »Rentenfonds« und ein »Traumatisiertenfonds« geplant. Um Geld aus ersterem zu bekommen, müsse geklärt werden, ob die vor Jahrzehnten geleistete Arbeit »nach heutigem Verständnis sozialversicherungspflichtig gewesen wäre...
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